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ZOHARY (in HILLCOAT et al., 1976) bezeichnet die Gattung Ceratonia als ein Relikt xerisch tropischer Flora mit indo-malaysischem Ursprung, die im späten Cretatium und Paläogenikum an den damaligen Küsten des Tetischen Meeres (Tethys) auftrat, zusammen mit den Gattungen Olea, Myrtus und Laurus. In Europa verschwand die indo-malesische (engl. indo-malesian) Flora weitgehend während des späten Tertiärs und Pleistozäns aufgrund klimatischer Veränderungen. Infolge der Austrocknung des Tetischen Meeres im Pliozän wanderten Teile dieser xero-tropischen Flora südwärts; Relikte sind im Gebiet um den Golf von Oman(Arabien) zu finden. Es wird angenommen, daß sich die Ausbreitung der Gattung Ceratonia von hier aus vollzog.
Die Migration nach Afrika müsste erfolgt sein, bevor die Öffnung des Golf von Aden und die Entstehung des Roten Meeres dies auf direktem Wege unmöglich machten. Die Spezies Ceratonia oreothauma ist heute in sehr eng begrenzten Regionen in Oman und Somalia zu finden. ZOHARY (in HILLCOAT et al.,1980) äußert die Vermutung, daß diese Spezies sich heute noch näher am ursprünglichen Ort der Verbreitung der Gattung befindet als C. siliqua. Die Spezies unterscheiden sich nur geringfügig. Extensives Auftreten von C. siliqua Populationen im jemenitischen Hochland weisen auf deren arabischen Ursprung. Von hier aus vollzog sich die Verbreitung nach Westen. Heute ist der Johannisbrotbaum eines der charakteristischen, dominierenden Elemente der unteren Zonen der mediterranen immergrünen Macchie (maquis).
Die frühe Inkulturnahme des Baumes verdunkelt seine natürliche Verbreitung. Im Altertum wuchsen im östlichen Mittelmeerraum bereits zahlreich wilde Bäume, die gern gesehen waren boten doch die Hülsen ein wertvolles Pferdefutter. Überall dort, wo günstige natürliche Bedingungen vorlagen, siedelte man die Bäume an.
Heute wird angenommen, daß sich seine spontane Ausbreitung über die Türkei, Zypern, Syrien, Libanon, Israel, das südliche Jordanland, Ägypten, Arabien, Tunis und Libyen hinweg vollzog. Über den Status verschiedener aufgefundener Populationen im Iran und in Algerien in spontaner Verbreitung entstanden oder kultiviert besteht Uneinigkeit (HILLCOAT et al., 1980). In die "Neue Welt" brachten die Spanier den Baum. Dort ist er in Chile und Mexiko zu finden. Mit den Engländern kamen die ersten Bäume nach Südafrika, Australien und Indien. Die südliche Grenze für das Vorkommen von Ceratonia siliquaL. zieht sich durch Senegal, Sudan und Jemen. Der Baum wächst auch in einigen Oasen der Sahara. Die nördliche Grenze entspricht derjenigen von Citrus sp. (MITRAKOS, 1968).
Die wichtigsten Anbaugebiete befinden sich im Mittelmeerraum (Abb.1). Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Johannisbrotbaum welt-weit in folgenden Ländern zu finden: Marokko, Türkei, Jordanien, Ägypten, Senegal, Sudan, Jemen, Tunesien, Libyen, Syrien, Algerien, Albanien, Jugoslawien, Griechenland, Kreta, Zypern, Korsika, Sizilien, Italien, Portugal, Spanien, Frankreich, Balearen, Südafrika, USA, Mexiko, Chile, Neuseeland, Australien, China, Indien, Pakistan (ESBENSHADE u. WILSON, 1986; FLORA EUROPAEA, 1968).
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